Unter der Einbeziehung aller Akteur*innen im Verband haben wir eine gemeinsame Haltung entwickelt sowie Regeln und Handlungsweisen erarbeitet. All unsere Helfer*innen müssen diesem Einstellungs- und Verhaltenskodex zustimmen. Wichtig ist es aber auch, dass ihr und eure Kinder diese Regeln kennt.

Sexualisierte Gewalt „Geht gar nii“

Die Ausübung von sexualisierter Gewalt wird im Verband nicht bagatellisiert und toleriert und führt in jedem Fall zu Konsequenzen. Konsequenzen sind situations- und kontextabhängig und reichen von Pädagogischen Maßnahmen bis Verbandsausschluss.

Nein heißt Nein – auch nonverbal

Nein heißt Nein ist die erste Regel die Kinder bei den Falken lernen. Es ist uns wichtig, dass Kinder und Jugendliche klar ihre Position benennen können und lernen, dass andere Menschen ihre individuellen Bedürfnisse und Grenzen haben und diese zu respektieren sind. Wir pflegen eine hohe Sensibilität für Themen & Handlungen, die unangenehm sein könnten.

Wir äußern eigene Grenzen / zeigen Grenzüberschreitungen auf

Gleichzeitig vermitteln wir als Erwachsene bei Falken unseren Kindern und Jugendlichen in unserer Vorbildfunktion, dass auch wir Grenzen haben und „Nein“ sagen: Wir sind nicht 24-Stunden-Helfer*innen, wir möchten nicht diskriminiert werden, nicht immer umarmt werden, wir haben körperliche Grenzen und brauchen auch mal eine Pause.

Wir vermeiden 1:1 Betreuungssituationen, es gibt keine dauerhafte 1:1 Situation

Unsere Gruppen, Freizeiten und Ausflüge werden durch Helfer*innenteams durchgeführt. Falkenarbeit findet in Gruppen statt. Für die Gruppenarbeit stehen mindestens zwei Personen den Eltern als Ansprechpersonen zur Verfügung. Treffen zwischen einzelnen Helfer*innen und Kindern sind untersagt. Kommunikation z.B. über WhatsApp findet in Gruppenchats statt und Private Kommunikation sollte nur für organisatorische Zwecke auf ein Minimum reduziert sein.

Helfer*innen schlafen nicht mit Teilnehmenden in einem Raum oder Zelt

Wir achten sehr darauf, dass wir Unterkünfte nutzen, in denen separate Räumlichkeiten für unsere Helfer*innen vorhanden sind. Sollte das nicht umsetzbar sein, werden die Helfer*innen gemeinsam in einer Ecke des Raumes einen gemeinsamen Platz finden.

Beziehungen mit Teilnehmenden, die sex. Handlungen beinhalten sind Tabu

Punkt. Bei Missachtung dieser Regel ist der Verbandsausschluss die logische Konsequenz. Bei strafrechtlich relevanten Taten werden in Absprache mit Fachberatungen und Eltern strafrechtliche Konsequenzen folgen.

Wir bieten einen Raum, um das eigene Verhalten zu reflektieren und zu hinterfragen – Wir haben aber auch unsere Grenzen

Bei Konsequenzen geht es um die Wiederherstellung des Schutzraums für die Betroffenen. Wir müssen verschiedene Kontexte von sexualisierter Gewalt unterscheiden und jeweils anders damit umgehen:

  • Wenn Kinder untereinander Grenzen überschreiten, kommt es uns auf einen pädagogischen Prozess an.
  • Sexualisierte Gewalt, die von Helfer*innen ausgeht, wollen wir in jedem Fall verhindern und werden wir nicht tolerieren. Die Falken verpflichten sich dem Kinderschutz und machen keine Täter*innen-Arbeit.
  • Wenn Erwachsene die Grenzen von Erwachsenen verletzen, greifen wir ein und sind parteilich.
  • Wir sind aufmerksam bezüglich Anzeichen von sexualisierter Gewalt im häuslichen Umfeld und unterstützen die Betroffenen.

Wenn wir uns unsicher sind, holen wir uns Hilfe

Unsere Gruppenhelfer*innen werden durch unsere Ansprechpersonen bei den Falken Sachsen betreut und sind jederzeit ansprechbar. Die Falken Sachsen werden als Institution durch drei Fachberatungen (eine innerverbandlich, 2 extern) begleitet.